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29
2002
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ROTE ARMEE FRAKTION – Trophäen für den Panzerschrank

Trophäen für den Panzerschrank

Baader, Ensslin, Raspe – die Häftlinge von Stammheim landeten 1977 auf dem Seziertisch von Hans Joachim Mallach. 25 Jahre später reden erstmals dessen Söhne über einen Gerichtsmediziner mit SS-Vergangenheit und sein Geheimnis: die Masken der Toten. Von Jürgen Dahlkamp

Tübinger Bergfriedhof, 19. Oktober 1977, 0.30 Uhr. Leichensache L 250/77: Auf dem stählernen Obduktionstisch lag der tote Terrorist Andreas Baader und starrte Hans Joachim Mallach an. Aufgesetzter Kopfschuss von hinten – auch Baader, der brutalste RAF-Führer, hatte sich Mallach also ans Messer geliefert, und das Messer schnitt nun rasch durch die Haut, bis ins Innerste des Feindes.

Ein Feind? Gegen Feinde hatte der Mann am Messer im Krieg gekämpft, Russland, Normandie, Ardennen, so einen wie Baader nannte Mallach, wenn er zu Hause über ihn redete, einen “Strolch”. Einen, der auf alles gespuckt hatte, was Mallach heilig war. Die Ordnung, den Respekt, das was Mallach meinte, wenn er seinen eigenen Söhnen Wolfgang und Detlef “preußisches Männertum” einimpfte.

Die Schädelhöhle: Mit der Routine eines Handwerkers hatte der Ordinarius der Tübinger Gerichtsmedizin zuerst Baaders Hirn herausgenommen. Im Gewebe entdeckte er mit seinem Stuttgarter Kollegen Joachim Rauschke eine fingerstarke Rinne, quer durch Kleinhirn, Stammhirn und Mantelkante des rechten Stirnlappens. Da war er, der Schusskanal. (lees verder…)

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